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Schreibprozess Schritt 10: Testleser und Testbuecher

Nach der vierten Storyline-Verbesserung, der achten Korrektur und der zehnten Grammatikprüfung setzt bei jedem/jeder SchriftstellerIn irgendwann die Betriebsblindheit ein. Es wird Zeit, dass der Text durch andere gelesen wird. Probeleser. Der/die PartnerIn, Freunde, Familie, andere Autoren, treue Leser vorheriger Bücher.

 

Doch wie das Geschriebene zur Verfügung stellen? Die meisten arbeiten mit Word, also einfach ein doc-Dokument schicken? 

Quelle: https://economictimes.indiatimes.com/magazines/panache/how-to-turn-your-smartphone-into-an-e-book-reader/articleshow/42987136.cms?from=mdr

Je nachdem. Wenn es einem daran liegt, dass der Empfänger als Korrekturleser fungiert, dann macht Word Sinn. Doch mir ist zu diesem Zeitpunkt des Prozesses eher Feedback im Hinblick auf Story, Spannungsbogen, Atmosphäre, etc. wichtig. Die Korrektur steht dabei nicht im Vordergrund. Daher bietet es sich an, den Text tatsächlich als eBook zur Verfügung zu stellen. Auch eine gedruckte Version ist selbstverständlich möglich - zum Beispiel über Amazon KDP -, doch der Aufwand ist hier deutlich höher, da auf Seitenumbrüche, Layout, etc. geachtet werden muss. Ich empfehle daher, bei einer elektronischen Version zu bleiben.

 

Eine einfache Suche im Internet fördert eine ganze Reihe an möglichen Softwares zur Konvertierung des Textes in ein eBook-Format ans Tageslicht. Eine Übersicht gibt es zum Beispiel hier.

Ich persönlich arbeite sehr gerne mit Calibre, eine kostenfreie Software, die es mit Drag & Drop erlaubt, z.B. Word-Dateien in die typischen eBook-Formate zu konvertieren. Der Empfänger kann die Datei dann einfach auf den eReader laden - und das Testlesen kann beginnen.

 

Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Calibre_logo.png

Auch für "Freizeitpark" bin ich wieder so verfahren. Zwei Testleserinnen durften (mussten) ran, was wiederum zu einigen Änderungen im Buch führte. Zu lange Beschreibungen wurden gekürzt, in den Augen des Lesers merkwürdige Wendungen oder Verhaltensformen ggf. angepasst und wo nötig ein erläuternder Satz mit aufgenommen. Viele Augen sehen halt mehr als zwei. Und fremde Augen sind besonders wertvoll.

Und auch wenn es schmerzhaft ist: Feedback ist wertvoll und sollte empfangen werden, dagegen nicht zu einer Verteidigungshaltung führen. Die Rückmeldung anhören, verarbeiten, sacken lassen - und schauen, ob die Bedenken zu konstruktiven Änderungen des Textes beitragen können.

 

Nichtdestotrotz habe ich mich entschieden, aufbauend auf diesen Iterationen "Freizeitpark" ein Lektorat zu gönnen. Dazu mehr in einem zukünftigen Blog-Beitrag.